Unsere Arbeit.
Boden und Grundwasser.
Die Beurteilung von Bodenkontaminationen gemäß Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) stellt die Grundlage unserer Projektbearbeitung dar. Auf Basis einer qualifizierten Standorterkundung erfolgt eine Gefährdungsbeurteilung im Hinblick auf die Wirkungspfade gemäß BBodSchG.
Zur Sicherstellung einer sach- und fachgerechten Probenahmestrategie sowie Beprobung von Boden und Bauschutt haben wir Vorgaben entwickelt, die eine umfassende Dokumentation von Beprobungen ermöglichen. Unser Büro verfügt bereits über einen Sachverständigen nach §18 BBodSchG mit dem Ziel weitere Mitarbeiter zu Sachverständigen in verschiedenen Sachgebieten auszubilden. Wir kooperieren mit Unternehmen, die für Probenahmen aller Art zertifiziert sind und stellen die Sachkunde für Probenahmen auch für unser eigenes Personal sicher.
Erkundungsdaten und Maßnahmenplanungen werden anhand eines geografischen Informationssystems (GIS) mit Kopplung an Datenbanken und technische Zeichenprogramme (CAD) für die Projektbeteiligten nachvollziehbar aufbereitet.
Die Erkundung und Bewertung von Grundwasserverunreinigungen sowie die Planung und Begleitung von Grundwassersanierungsmaßnahmen sowohl im Locker- als auch im Festgestein bilden ein Hauptaufgabenfeld unseres Büros. Unsere Arbeitsweise versetzt uns auch bei der Erkundung und Sanierung von Kontaminationen mit „neuen“ Schadstoffen wie z.B. PFAS in die Lage, lösungsorientierte Konzepte zu entwickeln und zu deren Umsetzung beizutragen.
Bei der Durchführung zahlreicher Sanierungsprojekte wurden vielfältige Erfahrungen hinsichtlich der Gefahrenbeurteilung, der Ableitung erreichbarer Sanierungsziele in einem vertretbaren Sanierungszeitraum und der Konzeption technisch geeigneter und wirtschaftlich umsetzbarer Sanierungsmethoden gewonnen, die wir an Sie weitergeben.
Bei der Eignungsprüfung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie berücksichtigen wir neben klassischen aktiven Maßnahmen auch innovative in-situ Verfahren und alternative Lösungskonzepte (MNA- bzw. ENA-Konzepte). Zu unseren Stärken gehört die Planung und technische Umsetzung derartiger Konzepte. Wir planen Lösungen für den Umgang mit Grundwasserkontaminationen vom Brunnen bis zum Vorfluter einschließlich Rohrleitungsbau und Anlagentechnik.
Festgestein.
Festgesteinsuntersuchungen werden bei Untergrundkontaminationen in Deutschland vielerorts nur in Ausnahmen durchgeführt, obwohl bekannt ist, dass auch in das oft durch Lockersedimente überdeckte Grundgebirge Schadstoffe in Phase (DNAPL) oder gelöst eindringen.
Unser primäres Ziel bei Festgesteinserkundungen ist es die Untergrundverhältnisse am Standort in die regionale Geologie zu implementieren.
So versetzen wir uns in die Lage über die Erarbeitung eines strukturgeologischen Modells und nachfolgend eines hydrogeologischen Modells ein Systemverständnis zu entwickeln, das uns das Ausbreitungsverhalten und Rückhaltevermögen der Schadstoffe im Festgesteinsaquifer erklärt. Für die einzelnen Schritte der Systemanalyse bedienen wir uns klassischer Geländemethoden ebenso wie innovativer Labormethoden.
PFAS
Seit 2006/7 bearbeiten wir PFAS-Schäden in Boden und Grundwasser. 2008 haben wir eine von uns geplante Aufbereitungsanlage nach Erkundungsmaßnahmen bei einem Brandschaden in einer Papierfabrik in Betrieb genommen. 2009 beauftragte uns die Landeshauptstadt Düsseldorf eine großflächige, bis heute prosperierende PFAS-Grundwasserkontamination fachgutachterlich zu begleiten und Lösungsvorschläge zum Umgang mit dem Schaden abzuleiten.
Im Jahr 2013 erhielten wir den ersten Auftrag der BImA, PFAS-Kontaminationen auf Konversionsflächen und aktiv genutzten militärischen Flughäfen zu bearbeiten. Die jeweiligen flächenhaften Ausdehnungen reichen über mehrere km² mit einer Vielzahl von Kontaminationsflächen. Zudem erstellten wir für die BImA eine Datenbank für PFAS-Kontaminationen. Unser dabei erworbenes Wissen haben wir in Kooperation mit unterschiedlichen Einrichtungen des Bundes in dem PFC-Leitfaden für Liegenschaften des Bundes, Anhang A-8.2 der Baufachlichen Richtlinien Boden- und Grundwasserschutz erstmalig im Mai 2015 veröffentlicht. Dieser Leitfaden wurde mit unserer Unterstützunmg mehrfach aktualisiert.
Neben der Bearbeitung von PFAS-belasteten Liegenschaften des Bundes beraten wir die zivilen Flughäfen in Düsseldorf und Köln beim Umgang mit PFAS-Kontaminationen. Aktuell entwickeln wir Strategien zum Schutz benachbarter Wassergewinnungsanlagen und planen große Wasseraufbereitungsanlagen.
Aufbauend auf unseren vielfältigen praktischen Erfahrungen und unserer fundierten Expertise erarbeiten wir aktuell Publikationen, betreuen wissenschaftliche Abschlussarbeiten mit PFAS-Themen und koordinieren ein auf drei Jahre angelegtes Forschungsvorhaben mit unserem Auftraggeber, der HDB Recycling aus Hünxe (NRW). So tragen wir bei zur Entwicklung und Anwendung innovativer Sanierungs- und Dekontaminationsverfahren auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Technik.
F&E
Unser Büro ist an unterschiedlichen F&E Vorhaben beteiligt. Dabei wollen wir unser praxisorientiertes Fachwissen aus der Umsetzung von flächenbezogenen Projekten und bei Sanierungsmaßnahmen aus dem Bereich Boden und Grundwasser einbringen. Neben der Grundlagenforschung stellt die anwendungsorientierte Forschung unsere fachliche Expertise auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sicher. Auch der wissenschaftliche Austausch in Form von Publikationen und Vorträgen ist für uns von hoher Relevanz. Außerdem bieten unsere Forschungsaktivitäten große Zukunftschancen beispielsweise durch die Entwicklung und Anwendung innovativer Dekontaminations- und Sanierungsverfahren.
Im Rahmen der Auftragsforschung unterstützen wir unsere jeweiligen Auftraggeber und Antragsteller in den verschiedenen Forschungsverbänden fachlich und organisatorisch. Durch unsere Kooperation mit verschiedenen Industriepartnern sowie Forschungs- und Hochschulinstitutionen (wie etwa der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen) bearbeiten wir auch komplexe, forschungsintensive Frage- und Problemstellungen. Diese Kooperationen werden kontinuierlich ausgeweitet und vertieft, denn entsprechend unserer Vision investieren wir in Forschung und Entwicklung!
Dies gilt auch für unseren Nachwuchs: unsere Forschungsaktivitäten und zugehörige Betreuung von studentischen Abschlussarbeiten haben erweiternd den Zweck, jungen Menschen nach Abschluss ihres Studiums einen praxisorientierten Zugang aufzuzeigen.
Anlagenplanung.
Auf zahlreichen Standorten ist es in der Vergangenheit zu einer schädlichen Grundwasserverunreinigung gekommen, die es nach Möglichkeit so zu sanieren gilt, dass von ihnen keine Gefahr mehr ausgeht. Sobald als Vorzugsvariante eine Sicherungs- oder Dekontaminationsmaßnahmen für das Grundwasser abgeleitet wurde, muss eine entsprechende Aufbereitungstechnik geplant werden. Elementarer Bestandteil eines jeden Konzeptes ist die detaillierte Planung einer optimal auf die Beschaffenheit des Grundwassers abgestimmten Technologie, was frühzeitig Kostensicherheit gewährleistet und langfristig ein optimales Verhältnis zwischen den erreichten Sanierungszielen und den eingesetzten Anschaffungs- und Betriebskosten sichert. Neben der Aufbereitungstechnik sind je nach Maßnahme Brunnen mit Fördertechnik, Rohrleitungen, Dichtwände, Drainagen oder Versickerungsbauwerke erforderlich.
Ingenieurtechnische Planungen bei der Grundwassersanierung gehört zu unseren Tätigkeitsschwerpunkten. Unsere Planungserfahrung von mehr als 25 Jahren bei der Grundwasseraufbereitung ermöglicht es uns, bei Sanierungsmaßnahmen entsprechende HOAI-Leistungen für alle Teilbereiche (Brunnenbau, Rohrleitung, Aufbereitungstechnik, Steuerung, …) auch bei ungewöhnlichen Stoffspektren zu erbringen. In der Regel begleiten wir jede Maßnahme von der Grundlagenermittlung bis zur Übergabe der fertiggestellten Grundwassersanierungsanlage an den Bauherren und gewährleisten durch die örtliche Bauüberwachung die vertragskonforme Ausführung und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.
Gebäuderückbau.
Sowohl beim Umbau von Bestandsgebäuden als auch beim Rückbau von Altgebäuden führen wir zur Sicherstellung eines kontrollierten, selektiven Rückbaus qualifizierte technische Gebäudeerkundungen durch. Unsere erfahrenen Sachkundigen nach TRGS 519 erstellen dabei auf Grundlage einer genauen Erfassung der Konstruktion und verbauten Baustoffe sowie der unter Beachtung der VDI-Regelwerke durchgeführten Untersuchungen an schadstoffverdächtigen Baustoffen detaillierte Bauschadstoffkataster.
Im Rückbau- und Entsorgungskonzept werden unter Berücksichtigung des für den jeweiligen Bauschadstoff notwendigen Arbeitsschutzes genaue Arbeitsanweisungen für die Rückbaumaßnahme abgeleitet. Unter Einbeziehung des tragwerksplanerischen Rückbaukonzeptes, der Baubeweissicherung im Bauumfeld, des Arbeitsschutzkonzeptes und der Planungen zur Minimierung von Lärm und Erschütterungen entwickeln wir gesetzeskonforme und wirtschaftliche Planungslösungen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung beim Rückbau von Büro-/Laborgebäuden und Industriehallen bieten wir dabei das gesamte Leistungsspektrum von der Entwurfs- und Ausführungsplanung, der Vorbereitung und Mitwirkung der Vergabe bis zur Bauüberwachung und Dokumentation an.
Ein besonderer Aufgabenschwerpunkt bildet das Entsorgungsmanagement. Durch die frühzeitige und intensive Beschäftigung mit der Ersatzbaustoffverordnung sind wir in der Lage projektspezifisch die konkreten Möglichkeiten und Anforderungen der neuen gesetzlichen Anforderungen bei der Verwertung der einzelnen mineralischen Baustoffe abzuleiten. Die Ermittlung konkreter Entsorgungswege mit Differenzierung von Ersatzbaustoff- und Deponieverordnung dient dabei dem Ziel einer wirtschaftlichen Abwicklung des Rückbauprojektes. Die Projekterfahrungen geben wir seit Jahren im Rahmen unserer Dozententätigkeit zur Umsetzung der Mantelverordnung bei verschiedenen Seminaren bei Bildungsinstituten und inhouse-Schulungen weiter.
Rückbau von Industrieanlagen.
Der Rückbau von Industrieanlagen stellt besondere Anforderungen an die Erkundung der Baustoffe und der möglicherweise schadstoffhaltigen Inhaltsstoffe. Neben der qualifizierten technischen Anlagenerkundung durch TRGS 519-Sachkundige ermitteln wird die im Objekt vorhandenen Gefahr- und Abfallstoffe durch eine fundierte Aufarbeitung der Betriebsprozesse. Im besten Fall lassen sich die relevanten Abfallstoffe durch eine enge interaktive Zusammenarbeit mit den für den Anlagenbetrieb verantwortlichen Betriebsmitarbeitern ableiten. So können Erfahrungen aus dem bisherigen Abfallmanagement mit einer Auswertung der chemischen Prozesse in Kombination mit der gezielten Schadstofferkundung eine gute Grundlage für die Rückbauplanung liefern.
Durch zahlreiche Projekte für die Stahl- und Chemieindustrie ist uns die Sprache der Betriebsfachleute vertraut. Zusammen mit unseren Experten für die Schadstofferkundung und das Entsorgungsmanagement können wir sehr wirtschaftliche und von den Behörden akzeptierte Lösungen beim Anlagenrückbau entwickeln. Dabei unterstützen wir den Industriekunden bei allen Phasen der Projektentwicklung von der Bestandsaufnahme bis zur Planung und Begleitung der Rückbaumaßnahme. In enger Abstimmung mit den HSE-Verantwortlichen der Betriebe planen wir so effektive Maßnahmen mit Berücksichtigung des Arbeitsschutzes beim Umgang mit Gefahrstoffen sowie der Integration der Baumaßnahme in die logistischen und betrieblichen Abläufe des Werkes.
Ein besonderer Vorteil für den Kunden ist dabei unser Komplettpaket: durch unsere Expertise im Bereich Abfall- und Bodenschutzrecht können bei Bedarf aus einer Hand Lösungen für die Demontage der Industrieanlage mit der ordnungsgemäßen und schadlosen Abfallentsorgung entwickelt und gleichzeitig die Gefahrenbeurteilung für den Boden im Umfeld der Industrieanlage durchgeführt werden.